PCM ist das Kürzel für Puls-Code-Modulation, ein Verfahren zur digitalen Codierung des vom Mikrofon kommenden Signals, und genau darin besteht ja das Wesen einer Digitalaufnahme. Daher gilt (zumindest im vorliegenden Fall): Wo „Digital“ draufsteht, ist auch „digital“ drin und es ist keinesfalls zutreffend, den Japanern als Digitalpionierenhttps://en.wikipedia.org/wiki/Digital_recording
zu unterstellen, 1981 *keine* Digitalaufnahme gemacht zu haben.
Bei Eterna ist die Aufnahme nicht in der DMM-Reihe, sondern nur als normale Lackschnittplatte erschienen. Sie steht im Neuerscheinungskatalog Herbst 83, was auch mit den „G 83“-Matrizen in Übereinstimmung steht, erschien m. W. aber erst im Oktober 1984, worauf auch das Jahr der Andruckgenehmigung hindeutet.
Zum Thema Zeitversatz ist grundsätzlich zu sagen, daß sich der VEB DS meist ziemlich viel Zeit zwischen Aufnahme und Veröffentlichung gelassen hat. Als Monopolist konnte er sich das ja leisten.
By the way: In dem Wikiartikel ist auch vom portablen PCM-Equipment die Rede, das den Kollegen von der Nippon Columbia ab 1977 zur Verfügung stand. Offenbar mit einem ebensolchem rückte man dann im Folgejahr an, um im Juni in der Schöneweider Christuskirche die ersten Digitalaufnahmen in Kooperation mit dem VEB DS zu machen. Das sind nach meiner Kenntnis:
827 291
Schubert: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. posth. D 944
Rundfunksinfonieorchester Berlin, Dirigent: Heinz Rögner
Erscheinen geplant für Februar 1980, dem Befund der A-Matrize (F 80) nach jedoch erst im Sommer des Jahres
827 375
Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 f-moll op. 36
Berliner Sinfonieorchester, Dirigent: Kurt Sanderling
Erscheinen geplant für September 1980, dem Matrizenbefund (B 81, K 80) nach jedoch erst im Frühjahr 81 erschienen (und in dem Saisonkatalog bereits als Nachauflage…)
Die beiden Sachen gibt es auch nicht als DMM, denn sie waren vermutlich 1985 bei Start der DMM-Serie schon zu abgelagert. Den Schubert nahm man 1984 mit Suitner und der Berliner Staatskapelle (und wieder sowohl in Kooperation mit den Japanern als auch in der Christuskirche) neu auf (725 090) und den Tschaikowski 1986 mit Masur und dem Gewandhausorchester in Zusammenarbeit mit Teldec (725 068).
Eigenes Digitalequipment stand dem VEB übrigens erst im Herbst 1984 zur Verfügung. Damit wurde dann m. W. als erstes am 15. Oktober im Schauspielhaus Wagner-Régenys „Prometheus“ mitgeschnitten und (wieder keine DMM-Platte!) als NOVA 885 261 vermutlich Anfang 1987 veröffentlicht.
Mit Gruß
-mha